Kurze Auszeit in Zermatt

So waren unsere knapp 2 Tage in Zermatt

Wieso nach Zermatt?

Schon vor längerer Zeit habe ich Zermatt und das Matterhorn auf meine Bucket List gesetzt. Ich notiere mir darin alles, was ich mal erlebt haben möchte. Für mich persönlich sind dies Aktivitäten, Orte, spezielle Restaurants oder Hotels. Bestimmt führt ihr auch so eine Liste für euch selbst (mehr oder weniger aktiv). Hinterlasst doch einen Kommentar, was denn so auf eurer Liste steht. Nimmt mich nämlich Wunder. 😉

Da wir im Mai/Juni knapp 3 Wochen auf einem Roadtrip durch die Schweiz unterwegs waren, bot es sich mehr als an, Zermatt

einen Besuch abzustatten. Wann ergibt sich schon eine bessere Gelegenheit das Matterhorn ohne all die Touristen zu sehen, die sonst in Massen heran geströmt kommen. Ich denke nicht so schnell wieder.

Wo wir in Zermatt übernachtet haben

Seit Langem versuchte ich ein Zimmer für eine Nacht im Backstage Hotel Vernissage zu ergattern. Auf jeden Fall wollte ich nur nach Zermatt, wenn auch das Wetter mitspielt und wir die 5- Seen Wanderung machen können. Da ich absolut kein Fan davon bin, zu Fuss ein Schneefeld überqueren zu müssen, kam für die Wanderung nur später Frühling bis Ende Herbst in Frage. Natürlich war das Hotel bei guten Wetterprognosen immer schon ausgebucht.

Als wir anfangs Juni unterwegs waren (da waren wir gerade in Interlaken), schaute ich, ohne wirklich optimistisch zu sein, wieder mal in die Buchungsseite rein. Und siehe da, es waren Zimmer frei! Sogar das mit Matterhorn-Blick, welches ich so gerne schon lange buchen wollte! Wir waren mit unserem Campervan unterwegs und sind dann immer sehr flexibel. Ohne noch überlegen zu müssten, nutzten wir die Chance. Schon für die nächste Nacht buchte ich das Zimmer. 🙂 

Momentan (letzter Stand 28.6.2020) gibt`s übrigens 10% auf jede Buchung, die man beim Hotel direkt (per Tel., Mail oder online auf der Homepage selbst) tätigt.

Das Matterhorn!

Mit dem Matterhorn ist es ja schon witzig. So viele Touristen kommen extra deshalb zu uns in die Schweiz, doch nicht gerade wenige Schweizer-Einwohner kennen es nur von Bildern. Viele finden , dass es völlig überbewertet ist und sowieso nur eine Touristenfalle. Bis ich einige geniale Fotografien davon gesehen habe, war dies auch (ungefähr) meine Meinung. Ich dachte mir, was haben bloss alle mit diesem Berg. Er kann doch gar nicht sooo speziell sein.

Ich wurde definitiv eines besseren belehrt. Als ich das Matterhorn endlich zum ersten Mal sah, war ich sprachlos und überwältigt von der Präsenz dieses Giganten! Da war es, in Echt und nicht nur auf einem Foto – Der Toblerone-Berg. Wow! Eindeutig verstehe ich nun die Faszination, die er auf viele ausstrahlt.

Das nachfolgende Foto ist das erste (von vielen ;-)), das ich gemacht habe. Es entstand auf dem Weg von Zermatt Richtung Station Sunnegga.

Auch diese zwei Fotos entstanden noch vor der 5-See-Wanderung.

Die bekannte 5-Seen-Wanderung

Wir hatten extrem Glück, dass das Wetter an diesem Tag mitspielte. Weil die Bahn noch nicht geöffnet war, mietete ich bei der Bike Arena ein E-Bike. Ich wurde von Lisa sehr zuvorkommend bedient und alles lief unkompliziert ab. Ich bekam sogar noch Tipps für gute Restaurants in Zermatt von ihr mit auf den Weg. Herzlichen Dank dafür. 🙂 Wenn ihr auch ein E-Bike mieten wollt, seid ihr mit dieser Adresse auf jeden Fall gut beraten.

Die Kiesstrasse war gut befahrbar. Vom Zentrum von Zermatt bis zur Bergstation Sunnegga dauerte es etwa eine Stunde. Dort schlossen wir die Fahrräder ab und machten die 5-Seen-Rund-Wanderung zu Fuss. Die ganze Wanderung würde etwa 2,5 Stunden dauern. Damit wir nicht in den Regen kamen, kürzten etwas ab. Eine gute Entscheidung, denn das Wetter wurde zusehends schlechter.

Leisee

Unmittelbar nach der Station Sunnegga ist man beim Leisee. Hier spiegelt sich das Matterhorn sehr schön im Wasser.

Mojesee

Unterwegs hatten wir dann eine schöne Sicht auf den Mojesee. Dies ist ein Stausee, welcher fast schon unwirklich intensiv hellblau ist (ich habe das Blau auf den Fotos nicht bearbeitet). Je nach Sonneneinstrahlung ist er eher hellblau oder ein bisschen grünlich. Zum Grünsee hinunter sind wir ebenfalls nicht. Da wir erst um 1 los fuhren und das Bike rechtzeitig vor Geschäftsschluss zurück bringen mussten, blieb dafür keine Zeit.

Grindjisee

Kurz darauf kamen wir beim Grindjisee vorbei. Mehr ein Weiher als ein See, liegt er eingebettet zwischen Lärchen, dem Grindjibach und den zwei Wasserfällen. Bergwiesen mit verschiedensten seltenen Alpenblumen machen die Umgebung noch viel spezieller. Auf mich wirkte diese Umgebung eine unwirkliche und verzauberte Atmosphäre aus. Es war wirklich extrem idyllisch hier!

Wasserfälle

Nach dem Grindjisee liefen wir Richtung Wasserfälle. Dieser Teil gehört nicht zur 5-See-Wanderung. Irgendwie hatten wir eine Abzweigung falsch genommen. Das Hochmoor, die schöne Flora und der Bach gefielen mir ausserordentlich. Das Wetter machte aber leider immer mehr zu, deshalb liessen wir den letzten See (den Stellisee) ganz aus und machten uns auf den Rückweg.

Normalerweise wäre diese Wanderung ja eine Rundwanderung. Dies funktioniert so aber nur, wenn man die Bahnen benutzten kann. Weil sie aber erst ein paar Tage nach unserem Besuch wieder geöffnet haben, blieb uns nichts anderes übrig, als denselben Weg wieder zurück zu laufen. Dies störte uns aber nicht, da die Aussicht auf beide Seiten traumhaft schön ist.

Sogar eine Stunde vor Geschäftsschluss brachten wir das E-bike retour.

Hier noch ein paar Fotos, die ich auf der 5-See-Wanderung gemacht habe:

Das Backstage Hotel Vernissage in Zermatt

Anschliessend konnten wir ins Hotelzimmer.

Was man nebst dem Äusseren des Hotels zuerst wahrnimmt, ist der kreative Eingang. Hat schon mal Jemand einen so coolen Türgriff wie diesen gesehen? Ich jedenfalls bisher nicht. Wie kommt man bloss auf die Idee eine Kanne als Türgriff zu benutzten? 🙂 Genau diese Details waren es, die ich an diesem Hotel so toll fand!

Leider hatten wir zu dieser Zeit nichts mehr vom Matterhorn-Blick. Es hatte sich nun leider fast gänzlich hinter einen Wolkenmeer versteckt.

Wir konnten nur noch knapp sehen, wo es eigentlich gewesen wäre. Man hätte aber direkt von der Terrasse einen super Blick darauf. 😉 Das Zimmer (wie auch der Rest des Hotels) wurde wahnsinnig cool gestaltet!

Man merkt bei jedem Detail, dass sich der berühmte Walliser Designer Heinz Julen viele Gedanken gemacht hat. Auffallen zu jedem Preis ist hier die Devise. Kann oft nach hinten losgehen, hier stimmt aber einfach alles! Vorausgesetzt, dass einem dieser Stil gefällt. Eine Mischung aus Industrial Style und Barock. Ich jedenfalls war völlig begeistert vom Interior! Mir haben es vor allem die Stühle im Restaurant angetan. Hier wurde dieser gewagte Stil-Mix absolut gekonnt in Szene gesetzt.

Natürlich liess ich es mir nicht nehmen, vor dem Frühstück noch kurz in die riesige Wanne zu liegen. 🙂

Nachtessen im Restaurant Julen

In den Sommermonaten ist das Restaurant After Seven by Ivo Adam und Florian Neubauer leider nicht geöffnet.

Wir assen daher im Restaurant Julen. Dies war eines der wenigen geöffneten Restaurants. Generell war Zermatt fast schon wie ausgestorben. Viele der Betriebe werden aber wahrscheinlich unterdessen wieder offen sein.

Das Nachtessen im Restaurant Julen war super. Die Karte enthält einige sehr spannende Kreationen, wie z.B. die von mir gewählte Vorspeise. Sie war zwar eigentlich auf dem Tagesmenü, aber ich durfte sie separat bestellen. Das Maisküchlein mit Poulet und Zitronengras war hervorragend. Auch das Fondue war sehr lecker und der Service extrem aufmerksam.

Das Restaurant befindet sich im Zentrum von Zermatt.

Riedstrasse 2, 3920 Zermatt. Tel.: +41 27 966 76 00, Email: tradition@julen.ch.

Geöffnet von Mo-So 12:00 – 14:00, und 18:00 – 23:00.

Nach dem Essen statten wir der Bar des Backstage Hotels einen Besuch ab. Hier wäre auch ein Club und ein Kino (es gibt auch Cine Dinners! )

Gemütliches Herumschlendern in Zermatt selbst

Nach dem leckeren Frühstück (unbedingt von der Pastete probieren) am nächsten Morgen, fragten wir bei der Rezeption nach, ob wir wirklich nach dem Auschecken noch den Wellnessbreich benutzen dürfen (dies wurde mir am Tel. bei der Buchung so beantwortet). Ja auf jeden Fall. Sie öffnen aber den Wellnessbereich eigentlich erst um 15 Uhr. Wegen dem schlechten Wetter und der hohen Nachfrage sei der Eintritt ausnahmsweise schon ab 14 Uhr möglich. Ein ausserordentlich guter Service muss ich sagen!

Um die Zeit bis dahin «totzuschlagen», schlenderten wir trotz Regen ein bisschen herum.

Vom Charme, den Zermatt hat, war ich sehr überrascht. Ich habe mir die Stadt ganz anders vorgestellt. Man findet hier viele schöne alte Holzhäuser. Die Bauweise dieser Häuser fand ich sehr spannend. Sie wurden auf Holzstelzen gebaut. Zwischen diesen Stelzen und den Häusern selbst wurden flache Steinbrocken verbaut. Dies machte zur Zeit, als sie noch mit der Plage der Mäuse zu kämpfen hatten viel Sinn.

Überall fanden wir entzückende, liebevoll hergerichtete Gärten. Etwas, das ich an den Jahreszeiten Frühling und Sommer so sehr liebe!

Zum Schmunzeln brachten mich die Polizei»autos», die sie hier in Zermatt haben. Mal etwas anderes.

Der Wellnessbereich des Backstage Hotel Vernissage

Der Wellnessbereich Spa Genesis ist einfach nur top! Er verfügt über verschiedene Cubes, in welchem jeweils ein anderes Thema herrscht. Alle sind der Entstehung der Welt gewidmet. Tag 1 (Licht): Dampfbad, Tag 2 (Himmel): Perlenbad, Tag 3 (Pflanzen): Inhalation, Tag 4 (Kosmos): Sauna, Tag 5 (Tiere) :Floating, Tag 6 (Mensch): Wasserpeeling, Tag 7 (Ruhe): Wasserbett.

Am meisten gefiel uns Tag 5. Hier liegt man schwerelos im Salzwasser und wird mit verschiedensten Tierlauten beschallt.

Nebst den Cubes gibt`s auch noch 2 Ruhebereiche (einen mit Wärmeliegen), einen kalten Pool,einen Whirlpool und eine Aussenbar. Massagen könnten gegen Gebühr dazu gebucht werden.

Ich finde es extrem grosszügig, dass man das ganze Jahr durch (auch in den Hauptsaison-Wochen) den Spa-Bereich auch nach dem Auschecken noch bis zum Schluss (um 21:00) benützen darf.

Mein Fazit zu Zermatt

Ganz anders als ich es mir vorgestellt habe. Vielleicht hatte dies damit zu tun, dass wegen der Corona Situation wirklich wenige Menschen unterwegs waren. Auf jeden Fall habe ich es mir irgendwie snobiger vorgestellt. Die 5-Seen-Wanderung ist natürlich ein absolutes Highlight und Must do! Sie bietet durch`s Band eine spektakuläre Aussicht auf das Matterhorn und die Umgebung. Aus diversen Gesprächen erfuhr ich jedoch, dass diese Wanderung (v.a. in der Ferienzeit) einem Völkermarsch gleicht und man z.T. den Wanderweg nicht mal mehr sieht, so viele Leute seien unterwegs. Wir begegneten auf der ganzen Wanderung ungefähr acht Personen, was absoluter Luxus war. Wir waren uns dessen natürlich bewusst und genossen es umso mehr. Wenn ihr irgendwie die Möglichkeit habt diese Wanderung bald zu machen, würde ich euch das sehr empfehlen. 😉

Das Backstage Hotel würde ich immer wieder buchen. Mir gefiel es wirklich wahnsinnig gut, auch die Lage ist super!

Infos:

  • Zermatt ist autofrei. Man kann aber sein Auto bei diversen Garagen in Täsch abstellen.
  • Wir haben ziemlich bei der ersten Garage (auf der linken Strassenseite) draussen parkiert. Dort hätten wir auch campen können. Im Preis von 20.- für einen Tag wäre auch Wasser und Strom inklusive gewesen. Seid ihr also mit einem tiefen Budget unterwegs, könnt ihr dort günstig übernachten. Da wir eine Hotelbuchung hatten und deshalb kein Wasser und Strom benötigten, wurden uns sogar nur 15.- verrechnet. Wirklich fair!
  • Von Täsch fährt ungefähr alle 20 Min. ein öffentlicher Zug nach Zermatt. Pro Fahrt kostet ein Ticket  (für einen Erwachenen ohne Halbtax) 8.- (Stand Juni 2020). Die genauen Abfahrtszeiten findet ihr auf der SBB Homepage.
  • Die Zugfahrt von Täsch nach Zermatt dauert zwischen 12 und 15 Min.
  • Der Bahnhof in Zermatt ist gleich im Zentrum. Also alles ganz easy. 😉
  • Die Hotels (auf jeden Fall das Backstage Hotel Vernissage) bieten gratis Shuttles vom und zum Bahnhof an. Man benötigt aber vom Bahnhof zum Backstage Hotel Vernissage nur 4 Min. zu Fuss.
  • Das Backstage Hotel bietet auch Mountain Cottages an. Diese befinden sich oberhalb von Zermatt in Findeln. Die Mindestaufenthaltsdauer beträgt hier 4 Nächte. Die Chalets haben keine direkte Verbindung zum Hotel. es ist, wie wenn man eine Feriewohnung mietet. Man hat kein Frühstück im Hotel Backstage Vernissage, sondern im Restaurant Chez Vrony inklusive. Den Wellnessbereich des Hotels kann man ebenfalls nicht mitbenutzten. Man wird aber vom Hotel am Anreisetag bis zur Station Sunnegga gebracht (retour geht`s mit der Bahn). Wenn man die absolute Ruhe sucht, ist man hier auf jeden Fall richtig.
  • Als kleines Souvenir und Mitbringsel für Daheimgebliebene finde ich die Matterhörnli von der Bäckerei Fuchs perfekt. Das ist Schokolade, die in Form eines kleinen Matterhorn gegossen wurde. Man kriegt es sogar ganz süss als Einer-Pack in einer schönen Mini-Kartonschachtel. Es gibt 3 solcher Läden in Zermatt.

 

 

 

4 Kommentare bei „Kurze Auszeit in Zermatt“

  1. Sonja Christen sagt: Antworten

    Ja, Zermatt ist wirklich etwas Besonderes.
    Ich war im März dort, da war von den Seen nichts zu sehen. Es lag ja noch Schnee. Zum Skifahren auch sehr zu empfehlen. Sehr grosses und abwechslungsreiches Gebiet.
    Ja, das Matterhorn hat es mir wirklich auch angetan. Wusste auch nie, warum die Leute immer so schwärmten. Es ist wirklich anziehend.
    Die Wanderung zu den Seen wäre ein guter Typ. Sieht traumhaft aus mit den verschiedenen blauen Seen. Natur pur, wie beschrieben. Und von verschiedenen Blickwinkeln sieht man das „ berühmte Matterhorn“.
    Das Hotel finde ich sehr speziell. Gefällt mir.
    Spannender Text und gute Fotos. Einfach toll.
    Gruss Sonja

    1. Liebe Sonja. Danke für deinen Kommentar und das Kompliment. 🙂 Ja gäl. Dann ging`s dir mit dem Matterhorn auch so wie mir. Ist wirklich einen Besuch wert. Auch das Hotel ist top. Einen herzlichen Gruss zurück, Nicole

  2. Klingt nach einer richtig schönen Reise. 😀 Muss auch mal eine Unterkunft in Zermatt buchen und ein bisschen Zeit dort verbringen. 😀

    1. Hallo. Schön, dass du hier bist. Herzlichen Dank für`s Interesse an meinem Blog :-). Ja, Zermatt ist definitiv einen Besuch wert. Das Backstage Hotel kann ich wegen der aussergewöhnlichen Einrichtung und Wellnessbereich wärmstens empfehlen (ich wurde nicht bezahlt, um Werbung zu machen;-)). Es gibt aber auch ganz viele andere tolle Unterkünfte in Zermatt. Auch würde ich unbedingt eine Fahrt mit der Gornergratbahn einplanen (die Bahn lief leider nicht, als ich im Juni 2020 dort war) und einen Abstecher ins Restaurant Chez Vrony (dafür hatte ich leider beim letzten Besuch keine Zeit mehr).

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