Romblon Island – Die Marmorinsel

Unsere Zeit auf der Insel Romblon

Vom Tablas Point aus wurden wir von einem Inselbewohner, den die Besitzer des Resorts kannten, nach San Augustin am anderen Ende der Insel  gefahren. Mit etwa 100 Euro unsere teuerste Fahrt, aber es war der schnellste und einfachste Weg dorthin zu gelangen. Am Tag verkehren nur 2 Fähren von San Augustin nach Romlon Town. Eine extrem früh am Morgen und eine am Mittag. Da die Fahrt bis nach San Augustin etwa 3 Stunden in Anspruch nahm (45 Min. davon rein schon um vom Resort ins nächstgelegene Dorf und somit auf eine richtige Strasse zu gelangen), war für uns nur die Mittagsfähre eine Option.

Wegen der Sturmankündigung wurden alle Passagiere fotografisch festgehalten

Als wir beim Hafen in San Augustin auf das Pumpboat gewartet haben, waren wir, bis auf ein koreanisches Paar, die einzigen «Auswärtigen». Wir hatten Glück und dieses Boot war das letzte, das sie noch nach Romblon zuliessen (weil ein Sturm angekündigt war). Wir mussten beim Ticketschalter unsere Namen, unser Alter und Herkunftsland auf einer Liste eintragen.

Bevor wir den Hafen verliessen, mussten wir im vollen Boot warten und hatten keine Ahnung wieso. Als dann ein Polizist erschien und die Liste entgegen nahm und uns fotografierte, wurde uns schnell klar, um was es sich hier handelte. Aber gut zu wissen, dass man vermerkt ist (auch wenn`s nur auf einer Liste aus Papier ist), im Fall, dass etwas passiert.

Die Fahrt mit der Fähre nach Romblon

Die Fahrt mit dem Pumpboat selbst war auch speziell. Das Wasser war ziemlich unruhig, ein stetiges Auf-und Abgehüpfe. Den zahlreichen schlafenden Filipinos zu urteilen aber kein Grund zur Sorge.

Aber das seltsamste war die nervöse 90-er Jahre Technomusik, die in voller Lautstärke aus den Boxen dröhnte und mit massenhaft Bass begleitet wurde. Schwer vorzustellen, dass dies der bevorzugte Musikgeschmack des etwa 55- jährigen Kapitäns sein soll. Wie uns aber die Besitzerin des Airbnb`s, in dem wir übernachteten, erklärte, sei das so. Die Crew könne die Musik selbst auswählen, sie liebe diese Art von Musik, genauso wie viele andere Inselbewohner (was wir nach unseren 3 Tagen dort nun definitiv bestätigen können, ha ha).

So sieht übrigens ein Pumpboat aus:

Obwohl ich (mangels Internetverbindung) nicht einmal definitiv bestätigt hatte, ob wir trotz des Sturms nach Romblon kommen würden, wurden wir bei Ankunft am Hafen in Romblon schon von unserer Gastmutter Ruthie und einem ihrer Angestellten mit einem Tricycle (eine Art Tuk Tuk) erwartet. Etwa 30 Min. dauerte die Fahrt bis zur Unterkunft.

Bei der wunderschönen Anlage angelangt, wurde uns gleich ein Lunch aufs Haus serviert, den sie extra für uns zubereitet hatten. Auch wurden wir informiert, dass wir zusammen mit dem Gastgeberpaar und ihrer Familie, die aus Frankreich zu Besuch war, auf ihrer Veranda zu Abend essen könnten. Dies gelte auch für die kommenden Abende und den Lunch. Der Herr des Hauses koche sehr gerne und sie freuen sich immer über Gesellschaft und darauf neue Menschen kennenzulernen. Gilles ist ein Franzose um die 60ig, der mit seiner gleichaltrigen Frau Ruthie (welche ursprünglich Filipina ist) und ihren Kindern lange Zeit in Frankreich gelebt hat. Er hat sich hier nun auf ihrer beider Pensionierung eine Zukunft aufgebaut haben.

Unsere Traum-Unterkunft auf der Insel Romblon

Und was für eine! Die Anlage wurde mit sooo viel Leidenschaft erbaut. Da er Architekt ist, hat er viel Wert darauf gelegt, dass die Häuschen sturmsicher gebaut werden. Dazu musste er über längere Zeit mit verschiedenen Materialien experimentieren und die Handwerker neu schulen. Das Ergebnis ist wirklich schön geworden! Sie hätten ja eigentlich einfach nur ein Häuschen nur für sich bauen können, aber sie wollten einigen Bewohnern einen Job verschaffen. So haben sie nun total 4 Häuschen und beschäftigen zwei ganz liebe Frauen im Housekeeping und als Köchinnen, sowie Gärtner und Handwerker… Für die Filipinos ist es eine grosse Ehre einen Job zu haben, es gibt ihnen einen gewissen Status. Daher finde ich es ganz toll, dass das Gastgeberpaar ihnen dies ermöglicht hat. Und wir und alle anderen Gäste können auch in den Genuss kommen, mal für eine kurze Zeit in dieser tollen Anlage wohnen zu können.

Unser Cottage

Unser Häuschen hatte mit direkter Meersicht die beste Lage (gut hatte ich schon so früh gebucht).

Der Sturm und wie er unsere Zeit auf Romblon beeinträchtigte

Leider machte uns der Sturm einen Strich durch die Rechnung. Nichts mit im Garten liegen, ins Meer gehen oder die Insel gross erkunden. Es regnete die drei Tage, die wir dort waren, fast ununterbrochen in Strömen und der Wind war auch nicht ohne. Besonders in der Nacht nahmen wir sehr wahr, wie er uns um die Ohren blies und wie die Palmen sich unter seiner Kraft bogen. Auch die Tiere liess das Wetter nicht kalt. Einer ihrer Hunde kratzte eines Nachts mehrmals an unsere Tür, weil er Angst hatte und zu uns rein wollte.

Iiiih Riesen-Spinne!

Einmal hatten wir eine riesige Spinne im Zimmer. Nicht «die ist riesig!» (wie wenn ich zuhause ausrufe, wenn ich mal eine Spinne entdecke) Art von riesig. Diese war WIRKLICH riesig. Gut dass es über dem Bett ein Misquitonetz gab. Sobald dieses (noch besser) unter die Matratze geklemmt wurde (und wir uns versichert hatten, dass auch wirklich nichts IM! Inneren des Netzes war), schlief ich die Nacht friedlich durch. Und das mit meiner Panik vor Spinnen und nachdem ich gesagt hatte, dass ich direkt nach Hause fliege, sobald ich je mal eine Riesenspinne sehen sollte. Normalerweise halten sie sich von Menschen fern, aber auch sie bevorzugen es, bei einem Sturm lieber drinnen wie draussen zu sein.

Die Frösche waren auch etwas, woran wir uns gewöhnen mussten. Es wimmelte nur so von ihnen und man musste abends extrem aufpassen, wo man hin trat. Aber macht ja nichts, sind nur Frösche. 😉

Super Frühstück auf unserer Terrasse und ein bisschen relaxen

Täglich wurde uns das leckere frisch zubereitete Frühstück zur von uns gewünschten Zeit auf unsere Verande gebracht (inklusive Toaster). Wir konnten vorab sogar sagen, was wir gerne essen möchten.

Die ersten zwei Tage verbrachten wir mit erholen in der Anlage und mit vielen spannenden Gesprächen mit den Gastgebern, ihrer Tochter, ihrem Partner und seinem besten Freund.

Bon Bon Beach – eine schöne Sandbank

Am letzten Tag gab es endlich ein paar regen freie Minuten, die wir nutzen, um etwas Zeit am bekannten Bon Bon Beach zu verbringen. Ausser ein paar Kids, die Muscheln sammelten und zwei Hunden, war der Strand leer. Als Kind war Muscheln sammeln immer meine Lieblingsbeschäftigung, wenn wir an einem Strand waren. So nutzte ich die Gelegenheit und sammelte auch 2, 3 kleine.

Romblon Town

Vor unserer Abfahrt mit der Fähre retour nach San Augustin erkundeten wir noch Romblon Town.  Romblon ist für seine lokale Marmorindustrie bekannt und ist der zweitgrösste Produzent des Mineral im Land. Somit hat es hier massenhaft Geschäfte, die Produkte aus Marmor verkaufen und auch viele riesigen Marmorstatuen finden sich in der Stadt. Man könnte auch direkt zu den Produktionsstätten fahren und bei der Herstellung der Vasen, Figuren etc. zuschauen. Dazu kamen wir aber nicht mehr.

Rückfahrt von Romblon Island nach Tablas Island

Nach 3 sehr erholsamen Tagen hiess es für uns Abschied nehmen.

Hier noch einen Blick ins Innere der Fähre. Schweine wurden neben den Autos mit transportiert und liefen wie auch Hühner z.T. (an einer Schnur befestigt) herum. Ja so was gibt`s bei uns nicht zu sehen, ha ha;-)

Was ich auf Romblon gelernt habe

Ich habe hier gelernt, wie man einen ganzen Fisch isst und und dass ich Kalamansi-Saft liebe. Auf der restlichen Reise durfte dieser nicht mehr fehlen.

Und dass den Filipinos ihre Tuk Tuks und Jeepneys heilig sind. Sie dekorieren diese liebevoll, streichen sie farbenfroh an, geben den Tuk Tuks Namen (meist den der Ehefrau oder Tochter) und polieren den Chrom der Jeepneys bis dieser das Maximum seiner Glanzkraft erreicht hat.

Mein Fazit zur Insel Romblon

Wir hatten trotz des Sturms, der zum Glück weniger stark war als angenommen und nebst ein paar zerstörten Pflanzen, älteren Bäumen und überschwemmten Strassen keine Folgen hatte, eine extrem gute Zeit hier. Die Gastgeber sind ganz liebe und interessierte Menschen. Wahnsinnig gerne würde ich nochmals hierher zurückkehren. Wenn`s doch nur nicht so weit weg wäre… Aber wer weiss. 😉

Leider haben wir ja wegen dem Sturm nicht so viel von der Insel Romblon gesehen haben. Deshalb habe ich zwei Beiträge über die Insel von anderen Blogs für euch:

  • Hier ist der Blogeintrag zu Romblon von Nathan. Er hat sich im 2013 entschieden auf die Philippinen auszuwandern und schriebt seither sehr detailliert über verschiedenste philippinische Inseln. Wegen diesem Beitrag wurde ich übrigens auf die Insel Romblon aufmerksam.
  • Und hier ist der Blogeintrag von Jackson. Er betreibt  einen Blog, der mir auch sehr gefällt.

Wie kommt man nach Romblon Island?

  • Von Manila aus gibt es auch Direktflüge nach San Augustin (auf der Insel Tablas). Dies dauert 1h 25 min. Im Moment (Stand März 2020) würde ich wegen der aktiven Vulkane immer noch nicht über Manila fliegen.
  • Für Inlandsflüge habe ich immer auf Skyscanner geschaut und gebucht. Übersichtliche Homepage, gute Preise und netter Kundenservice.
  • Das Pumpboat/ die Fähre benötigt 1 Stunde von San Augustin nach Romblon City. Dasselbe gilt für die Gegenrichtung.
  • Von San Augustin nach Romblon City fährt das Pumbboat am Morgen früh und mittags und dies etwa 3 Mal pro Woche.
  • Am besten checkt ihr vorher ihre Homepage oder fragt bei eurer gebuchten Unterkunft nach. Die Zeitpläne ändern immer mal wieder, darum bringt es nicht viel, wenn ich hier irgendwelche Zeiten reinschreiben würde.
  • Die Fähre ist von Montenegro Lines und von Starhorse Shipping Lines, beim Pumpboat kann ich`s nicht mehr sagen.

Wo übernachten?

  • Unser gebuchtes Airbnb kann ich von ganzen Herzen empfehlen! Ruthie und Gilles sind extrem freundliche und interessierte Gastgeber. Sie sprechen englisch, französisch und tagalog (die Ursprache der Filipinos) und haben immer schnell auf meine Whatsapp Texte geantwortet. Wifi war auch gut (bei der Veranda von Ruthie und Gilles) und sie haben sogar einen eigenen Generator, falls mal Stromausfall auf der Insel ist. Die Lage war toll, umgeben von einer schönen privaten Gartenanlage und direkt am Meer.

Allgemeine Infos zur Insel Romblon:

  • Romblon setzt sich aus 3 Inseln zusammen: Las Tablas, Romblon (wo sich Romblon Town befindet) und Sibuyan.
  • Romblon Island ist nicht wirklich eine touristische Insel, genauso wie die Insel Tablas auch.
  • Es ergab sich auf Romblon ein kleines Netzwerk von Auswandern diverser Herkunft. Zufällig landeten wir beim Herum schlendern in Romblon Town bei Willi und seiner deutschen Bar Old Sailor Resto Bar und erfuhren von ihm, dass hier Jeder Auswanderer die anderen kennt und sie sich und den vereinzelten Touristen gerne helfen. Auch den Filipinos wollten sie ihr Wissen, das sie in ihren Heimatländern erlernten, weitergeben, viele von ihnen seien aber zu stur um Hilfe von Auswärtigen anzunehmen (und fürchten auch um ihre eigenen Jobs, nehme ich an).
  • Die meisten Restaurants, Bars und Geschäfte akzeptieren hier nur Bargeld.
  • Daher unbedingt vorher noch genügend Bargeld abheben! Auf der Insel Romblon gibt es nur einen internationalen Bankomat und dieser erhält nur etwa 1x wöchentlich Bargeld.
  • Unbedingt etwas Platz im Gepäck für Souvenirs aus Marmor freihalten. Wir haben`s mit etwa 10 Kilo vielleicht ein bisschen übertrieben (v.a. weil wir ja noch die andere Hälfte unserer Reise vor uns hatten) , aber ich hab z.B. auch schon eine Geschichte von einer 30 Kilo Vase gehört, die mit nach Hause genommen wurde. So gesehen hielten sich unsere Einkäufe noch in Grenzen (und konnte wesentlich besser transportiert werden). 😉
  • Bitte keine grossen Muscheln oder gar Korallen mit nach Hause nehmen. Dies ist strengstens verboten.
  • Kalamansi (oder auf englisch Calamansi) ist eine etwa Golfball grosse Zitrusfrucht, die eine Kreuzung zwischen einer Kumquat und einer Art von Mandarine ist und sie hat einen sehr erfrischenden Geschmack.
  • Für alle Daheim gebliebenen oder die, die den Geschmack der Kalamansi vermissen (so wie ich). Ich habe gute News! Im Razzia Restaurant& Bar in Zürich gibt`s Kalamansi Sorbet! SO schmecken für mich die Philippinen! Viel Vergnügen dabei und bei eurem Aufenthalt in einem meiner Lieblingsrestaurants.

 

2 Kommentare bei „Romblon Island – Die Marmorinsel“

  1. Hallo Nicole, wie hieß denn die Unterkunft in der du auf Romblon warst? Das hört sich toll an, der Link funktioniert aber leider nicht… Liebe Grüße, Laura

    1. Hallo Laura
      Sorry für meine späte Antwort. Ich bin nicht mehr sehr aktiv auf meinem Blog. Entschuldige, dass der Link nicht mehr funktioniert. Auf Air B`n`B habe ich die Unterkunft auch nicht unter einem anderen Link gefunden. Vielleicht führen die Gastgeber Ruthie und Gilles die Unterkunft nicht mehr. Vor einigen Jahren haben sie mich mal per Mail über einen gröberen Sturm informiert, der die Insel Romblon heimgesucht hat. Ich hoffe, du findest eine andere Unterkunft auf Romblon. Oder schau doch noch eine meine anderen Blogbeiträge über die Philippinen. Vielleicht gefällt dir ja eine Unterkunft auf einer anderen Insel auch. Ich kann dir wirklich alle sehr empfehlen:-)
      Alles Liebe, Nicole

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