So war die «Wanderung» zum Morskie Oko
Von Freunden aus Polen wurde mir ans Herz gelegt unbedingt den See Morskie Oko (dt. das Meerauge) zu besuchen.
Der Morskie Oko ist ein Gletschersee und der grösste der hohen Tatra. Im 2014 hat das The Wall Street Journal den See zu einem der fünf schönsten Seen weltweit gekürt. Er liegt im Tatra Nationalpark am Fusse des höchsten Berges Polens dem Rysy (dieser heisst daher übersetzt auch Meeraugspitze). Die Aussicht auf dessen, aber auch auf viele andere Gipfel, ist sehr eindrücklich.
Nach unserer Wanderung im Tatra Gebirge war dies nun unsere zweite Wanderung in Polen. Wenn ihr an der alpinen Wanderung interessiert seid, findet ihr diese unter diesem Link.
Vom Campingplatz in Zakopane bis zum Parkplatz, wo die Wanderung zum See beginnt, benötigten wir mit dem Auto 30 Minuten. Es ist nicht erlaubt mit dem Auto zum See zu fahren. Wir sahen nur welche, die vom Restaurant, welches sich direkt beim See befindet, waren und dieses anlieferten. Man findet den Parkplatz der Alm Palenica Bialczanska, wo sich auch die Kasse zum Eingang des Tatra Nationalpark befindet, aber gut.
Trotz nicht gerade tollem Wetter und zeitweiligem Regen machten wir uns auf den Weg. Zumindest war so der Wanderweg nicht ganz so überlaufen. Die meisten Wanderer waren wegen des Regens schon auf dem Retourweg. Was mir sowieso lieber ist, wie wenn ich hinter einer Schlange von Menschen her trotten muss.
Von dort sind es ca. 8,5 km bis zur Gaststätte beim See. Alternativ gibt auch die Möglichkeit ab einigen Minuten Fussweg vom Parkplatz eine der Pferdekutschen zu benützen. Beim Vorbeigehen sahen wir aber, dass es eine ziemliche Warteschlange hatte.
Eine Abkürzung um zum Morskie Oko zu gelangen
Etwa die Hälfte bis Dreiviertel des ca. 2-stündigen Fussmarsches fand auf einer asphaltierten Strasse statt. Daher würde ich ihn mehr als längeren Spaziergang, denn als Wanderung bezeichnen. Wandertechnisch war er nicht anspruchsvoll und stellte somit für uns keine Herausforderung dar. Das meist monotone geradeaus Laufen war uns etwas zu langweilig. Nur der letzte Teil war ein bisschen spannender, da wir die Abkürzung durch den Wald nahmen. Hier gibt es einen Teil, der einen Weg aus recht grossen Steinen hat, was mal etwas Neues war.
Diese Abkürzung kann man aber auslassen und einfach den ganzen Weg auf der Strasse bleiben. So ist der Ausflug auch für Rollstühle und Kinderwagen geeignet. Sofern derjenige, der stossen muss, genügend Kraft hat, um dies über eine längere Zeit zu tun. Die Strasse war meist eher steil.
Da man aber während des Spaziergangs an einigen Stellen mit einer schönen Sicht auf die Wälder, den Fluss und einige in den Himmel empor reichende Gipfel und natürlich (als Highlight) der Aussicht beim See belohnt wird, werden die 4 Stunden wieder wett gemacht. Seht selbst:
Auch der kleine Wasserfall war eine Abwechslung zum eintönigen Grau der Strasse.
Ich hoffe, dass ihr besseres Wetter habt, falls ihr diesen Ausflug auch machen wollt (bzw. schöneres Wetter hattet, wenn ihr ihn schon gemacht habt). Der 1-stündige Spaziergang um den See, den wir weggelassen haben, wäre dann bestimmt sehr schön. Auch könnte man vom See aus noch verschiedenste alpine Wanderungen unternehmen. Ohne die vielen Wolken wäre natürlich die Aussicht noch viel spektakulärer. Ich drücke euch die Daumen.
Infos und Tipps:
- Unbedingt, wenn möglich, in der Nebensaison hierher kommen. Bei uns war der Menschenandrang trotz Nebensaison und ziemlich schlechtem Wetter noch recht gross.
- Parken muss man sein Auto hier : Droga Oswalda Balzera, 34-532 Brzegi. Hier ist auch der Eingang in den Nationalpark und der Start der «Wanderung».
- Reist man ohne eigenes Auto, gibt es z. B. vom Bahnhof in Zakopane auch Kleinbusse, die bis zu ebendiesem Parkplatz fahren.
- Der Parkplatz kostet ca. 30 Zloty (ca. 7 Euro), der Eintritt pro Person ca. 5 Zloty (ca. 1 Euro).
- Die «Wanderung» vom Parkplatz bis zum Restaurant beim See beträgt 8,5 km und 418 Höhenmeter.
- Wir benötigten dafür (inkl. der Abkürzung durch den Wald und gelegentlichen Fotostopps) ca. 2 Stunden. Retour benötigt man etwas weniger Zeit, da der Weg zurück dann hinab führt.
- Man könnte nach einigen Minuten zu Fuss alternativ auch mit der Pferdekutsche zum See weiterfahren. Diese kostet ca. 50 Zloty (ca. 12 Euro ) pro Person und dauert pro Weg 50 Minuten.
- Diese Variante ist aber oftmals mit einer ziemlich langen Wartezeit verbunden.
- Die Strecke zum See ist rollstuhlgängig und auch für Kinderwagen geeignet. Aber Achtung: Die gesamte Strasse ist zwar asphaltiert, aber schon recht steil.
- Für etwas Abwechslung kann man nach der ersten Hälfte auf der Strasse die Abkürzung durch den Wald nehmen.
- Man könnte noch einen 1-stündigen Spaziergang um den See anhängen.
- Vom gegenüberliegenden Ufer (vom Restaurant aus gesehen) könnte man noch zum weiter oben gelegenen Schwarzsee hinauf wandern. Dauer ca. 1 Stunde.
Ihr habt das gut beschrieben. War im Juni da. Von Zakopane mit dem Bus, dann der Asphalt mit Wanderwegen. Als ich ankam, war keine Sonne. Naja… Rundweg. Es kam plötzlich die Sonne raus, teilweise Wolken. Alle 100 Meter habe ich angehalten. Die Lichtverhältnisse… Das war so wunderschön!!!! Die Busfahrt zurück… Ich war tief beeindruckt und emotional. Unbedingt wiederholen…
Hallo Olaf
Ich wünsche dir ein gutes neues Jahr. Danke für deinen Kommentar. Es freut mich sehr, dass du meinen Blog besucht hast:-) Wie wurdest du auf ihn aufmerksam?
Sorry, dass ich dir erst jetzt antworte. Ich habe mich schon länger nicht mehr hier eingeloggt und bekomme auf mein neues Handy noch keine Benachrichtigungen, wenn ein Kommentar reinkommt.
Schön dass bei deinem Besuch dann doch noch die Sonne raus kam. War bestimmt noch viel eindrücklicher.
Liebe Grüsse Nicole
Hallo Nicole, dein Text war wirklich sehr hilfreich. Da wir auch nicht wussten ob man mit dem Kinderwagen zum See gut hinkommt, jetzt wissen wir es 🙂. Lg Nicole