Fahrt vom Tatra National Park Richtung Bratislava

Eine typisches Reiseerlebnis von unterwegs

Wir verliessen Polen …

… und da es schon relativ spät war, begannen wir nach einer Möglichkeit zu suchen, auf der Strecke nach Bratislava zu übernachten. Meistens ist Wildcampen für uns kein Problem, da wir mit einem «normalen» Auto unterwegs sind und nicht mit einem Wohnmobil (was automatisch aussieht, als ob jemand darin übernachtet).

Was bedeutet wildcampen?

Hier ist eine kurze Erklärung, falls jemand den Begriff Wildcamping nicht kennt. Wildcamping bedeutet, möglichst unauffällig an einem Ort zu übernachten, wo man eigentlich nicht übernachten darf, da es nicht zum Übernachten gedacht ist. Dies beinhaltet alles, von einer Stelle im Nirgendwo, bis zu einem öffentlichen Parkplatz (solange es dort kein Übernachtungsverbot gibt). Solange es erlaubt ist, das Auto an der jeweiligen Stelle zu parken, und wir uns nicht auffällig verhalten, kann ja niemand etwas dagegen sagen. 😉

Die mühsame Suche nach einem schönen Campingplatz

Nach unserem Ausflug nach Morskie Oko wollten wir aber duschen und da es uns zu kalt war, um irgendwo mit unserer Dusche im Freien zu duschen, suchten wir für diese Nacht einen Campingplatz.

Alle unter euch, die manchmal spontan losfahren und dann unterwegs eine Übernachtungsmöglichkeit suchen müssen, wissen, wie mühsam das sein kann…

Im besten Fall sieht man unterwegs ein Schild für einen Campingplatz, folgt diesem und es ist einer, der optisch in Ordnung ist und noch einen freien Platz hat. Ist dies aber nicht der Fall, geht die Suche weiter und kann sich dann schon mal in die Länge ziehen. Bis man dann zum Eindunkeln oder, je nach Jahreszeit oder vergangenem Tagesprogramm, schon bei völliger Dunkelheit ankommt, kann es gut sein, dass niemand mehr von der Rezeption da ist. Manchmal kann man eine Nummer anrufen und wenn man Glück hat, wohnt diese Person auf dem Campingplatz oder in der Nähe und kommt nochmals zur Rezeption. In Amerika war dies immer gut gelöst. Dort konnte man auf fast allen Campingplätzen, wenn niemand mehr da war, bei der Einfahrt einen Umschlag mitnehmen, parken, wo noch Platz war, und dann den Umschlag zusammen mit dem Geld in eine Kiste am Eingang werfen.

Falls es nirgends Schilder gibt, die zu Campingplätze führen oder wenn sie nicht schön aussehen oder bereits voll sind, bleibt als Retter nur noch das Internet.

Ein schöner Campingplatz, der aber geschlossen war

Gesagt, getan, ein Campingplatz in einem schönen Wald und in der Nähe eines Baches wurde angefahren. Eigentlich war es ein sehr idyllischer Ort und jeder kann dort sein Fahrzeug einfach irgendwo in diesem Teil des Waldes abstellen (unsere bevorzugte Art von Campingplatz). Aber da vor Ort niemand war, konnten wir nicht einchecken. Normalerweise würde das ja kein Problem darstellen. Wir hätten trotzdem dort übernachtet und am Morgen bezahlt, aber da wir die einzigen Leute waren, gingen wir davon aus, dass der Platz nicht geöffnet hatte. Weil wir uns ja nun aber in der Slowakei befanden und nicht wussten, welche Gesetze und Sicherheitsvorschriften dort gelten, setzten wir unsere Reise fort.

Wieder wurde das Internet konsultiert und erneut bekam ich einen Treffer.

Campingplatz Bystrina – Einfach nur toll!

Etwas später kamen wir auf dem Campingplatz Bystrina in Dolina an. Zu dieser Zeit (es war inzwischen etwa 20 Uhr) war natürlich Niemand mehr da, bei dem man einchecken konnte. Zum Glück gehört zu diesem Campingplatz noch ein Hotel und ein Restaurant. Zuerst fragten wir an der Rezeption des Hotels nach, wo wir ans Restaurant verwiesen wurden. Der Besitzer des Campingplatzes sei gerade dort am essen. Wir waren sehr glücklich, als wir ihn fanden. Er war schon fertig mit seinem Abendessen und sehr hilfsbereit. Er zeigte uns sofort, wo wir parken durften (eigentlich überall, denn bis auf zwei Zelte war die ganze Wiese leer). Leider schloss das Restaurant in den nächsten Minuten, liess es uns noch wissen.

Endlich mal Lagerfeurstimmung

Nach dem Duschen machten wir ein Feuer. Ein Mann, der neben uns am Zelten war, machte es uns gleich und so konnten wir den Abend nach der anstrengenden Suche doch noch sehr gemütlich ausklingen lassen.

Kleiner Tipp vorneweg. Ja, man kann Espresso auf dem offenen Feuer machen und nein, der Plastikgriff des Kochers ist NICHT! hitzebeständig. Was war ich amüsiert, als das meinem Mann passierte. Aber als sich das geschmolzene Plastik mit dem Material seiner Funktionsjacke vermischte, als er damit den Henkel der Kanne berührte, um ihn vor der Hitze zu schützen, verwandelte sich mein kurzer Moment der Schadenfreude in Mitleid. Es war eine ganz neue Situation für mich. Eigentlich bin ja ich für solche Momente prädestiniert. Und das nicht selten. 😉 Zum Glück konnte er das Plastik von seinem Jäggli entfernen. Mit dem neu gestalteten Espresso-Kocher haben wir nun ein Souvenir der anderen Art. 😉

Hätten wir im Vorfeld gewusst, wie schön es auf diesem Campingplatz ist und hätten wir mehr als nur 13 Tage für unsere gesamte Reise über Auffahrt und Pfingsten gehabt, hätten wir hier gerne mehr Zeit verbracht.

Weiterfahrt nach Bratislava

Aber so ging`s für uns weiter Richtung Bratislava.

Das Bild der alpinen Gegend der Tatra ist schon vor einiger Zeit einer dicht bewaldeten, hügeligen Landschaft mit vielen, meist satt grünen Wiesen gewichen. Das typische Aussehen der Slowakei.

Für mehr Infos zum Campingplatz geht`s hier zu meinem separaten Eintrag über den Campingplatz Bystrina.

Infos und Tipps:

  • Der Camping Bystrina ist sehr zu empfehlen, 031 01 Demänovská Dolina, Slowakei
  • Er ist von Mai bis Oktober geöffnet (Mobilehomes können ganzjährig gemietet werden).
  • Die Rezeption befindet sich im Hotel Poľovník – dem ersten grünen Gebäude am Eingang des Gelände.
  • Es wird nur Bargeld akzeptiert (Euro)!
  • Man kann sein Gefährt überall auf der grossen Wiese, die sich auf zwei Ebenen erstreckt, parken.
  • Der Besitzer und auch das Servicepersonal des Restaurants sprachen überraschenderweise gut deutsch (Englischkenntnisse dagegen hatten sie sozusagen keine).
  • Man könnte gegen eine Gebühr von 16 Euro pro Person (für 3 Stunden Aufenthalt) von Donnerstag-Sonntag von 17 Uhr bis 21 Uhr den wirklich schönen Wellnessbereich mit diversen Bädern, einer finnischen Sauna, einer Dampfsauna und einer Infrarotkabine mitbenutzen. Sie bieten auch verschiedene Massagen zu einem Preis von 15-45 Euro an.
  • Das dazugehörige Restaurant hatte eine gute Küche. Serviert wird währschafte, slowakische Kost.
  • Der Campingplatz ist eine gute Ausgangslage für diverse Ausflüge, wie wir erfuhren. Auch für Wanderungen in der niederen Tatra ist er optimal.

2 Kommentare bei „Fahrt vom Tatra National Park Richtung Bratislava“

  1. Ich freue mich darauf in diesem Jahr die Slovakei zu erkunden. Wandern zu gehen und im Zelt zu übernachten. Die Landschaft ist atemberaubend schön. Hat was mystisches an sich..

    Danke für den Artikel und den Campingplatz-Tip. Das mit dem Wellness hört sich toll an 🙂
    Sehr schöner Blog! Weiter so 🙂

    1. Hoi Philippe. Tönt nach super Ferien, die du vor dir hast. Ja die Slowakei ist wirklich ein schönes Land, ebenfalls Polen. Beide sind perfekt, um in der Natur zu sein und zu zelten. Unbedingt die kleine Campingwiese in Zakopane auch im Hinterkopf behalten. Herzlichen Dank für dein Kompliment. Freut mich sehr, dass dir mein Blog gefällt 🙂 Alles Liebe, Nicole

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